Negativity Bias von Rozin & Royzman

🎯 Darum ist es wichtig

Der Negativitätsbias erhöht das Potenzial für Konflikte und eine negative Teamdynamik, wenn nicht bewusst darauf geachtet wird. Teams, die sich dieser Neigung bewusst sind, können effektiver kommunizieren, bessere Entscheidungen treffen und eine positivere Arbeitsumgebung schaffen.

📌 Pro Tipp

Für Konfliktsituationen hat John Gottman eine Formel erstellt: Für jedes negative Feedback braucht es mindestens fünf positive Interaktionen. Teste es gleich selber und äussere fünf Lobe auf jede Kritik!

Der Negativitätsbias, auch als Negativity Bias bekannt, ist ein psychologisches Konzept, das von den Psychologen Paul Rozin und Edward Royzman im Jahr 2001 eingeführt wurde. Dieses Konzept beschreibt die menschliche Tendenz, negativen Informationen und Erfahrungen mehr Aufmerksamkeit zu schenken und sie stärker zu gewichten als positive.

Die vier Hauptelemente des Negativitätsbias nach Rozin und Royzman sind:

Negative Potenz (Negative potency): Negative Ereignisse oder Informationen haben eine stärkere emotionale Wirkung auf Menschen als positive Ereignisse von gleicher Intensität. Dies bedeutet, dass negative Erlebnisse uns tiefer berühren und länger im Gedächtnis bleiben.

Steilerer negativer Gradient (Steeper negative gradients): Dieser Aspekt des Negativitätsbias besagt, dass negative Ereignisse mit zunehmender Intensität schneller eine Verschlechterung unserer Stimmung bewirken als positive Ereignisse eine Verbesserung. Mit anderen Worten, negative Erfahrungen haben eine grössere Auswirkung auf unsere Gefühle als positive.

Dominanz der Negativität (Negativity dominance): Wenn positive und negative Informationen oder Erfahrungen miteinander vermischt werden, neigen die negativen dazu, den Gesamteindruck zu dominieren. Das bedeutet, dass ein einziger negativer Aspekt eine ansonsten positive Erfahrung stark beeinflussen kann.

Negative Differenzierung (Negative differentiation): Negative Ereignisse oder Informationen werden oft als komplexer und nuancierter wahrgenommen als positive. Dies erfordert eine tiefere kognitive Verarbeitung, da wir dazu neigen, negative Informationen genauer zu analysieren und zu interpretieren.

Der Negativitätsbias hat wichtige Auswirkungen auf das menschliche Verhalten und die Entscheidungsfindung. Er kann dazu führen, dass Menschen übermässig vorsichtig sind oder Risiken vermeiden, da sie negative Konsequenzen stärker fürchten als positive Belohnungen schätzen. Dieser Bias kann auch soziale Interaktionen und Beziehungen beeinflussen, da negative Erfahrungen oft intensiver wahrgenommen und länger im Gedächtnis bleiben, was zu Missverständnissen und Konflikten führen kann.

Quelle: ChatGPT, abgerufen am 24.8.23

🔎 Deep Dive

Artikel (10 min)

What Is Negativity Bias and How Can It Be Overcome? / Was ist der Negativitätsbias und wie kann er überwunden werden?