Das Transtheoretische Modell von Prochaska und DiClemente, ist ein theoretischer Rahmen, der entwickelt wurde, um den Prozess des Verhaltenswandels und der Veränderung von Gewohnheiten zu beschreiben. Es wurde ursprünglich im Kontext der Raucherentwöhnung entwickelt, aber es wurde später auf eine breite Palette von Verhaltensänderungen angewendet.

Das Modell geht davon aus, dass Veränderung ein schrittweiser Prozess ist, der durch verschiedene Stadien verläuft. Diese Stadien repräsentieren unterschiedliche Einstellungen, Gedanken und Verhaltensweisen, die Menschen während ihrer Reise der Veränderung durchlaufen. Das Modell identifiziert fünf Hauptstadien:

Problemignorierung (Precontemplation): In diesem Stadium hat die Person kein Bewusstsein für das Problem oder die Notwendigkeit einer Veränderung. Die betreffende Person hat keine Pläne oder Absichten, ihr Verhalten zu ändern.

Bewusstwerdung (Contemplation): Hier beginnt die Person, sich des Problems bewusst zu werden und darüber nachzudenken, ob sie eine Veränderung vornehmen sollte. Die Vor- und Nachteile des Verhaltenswechsels werden abgewogen.

Vorbereitung (Preparation): In diesem Stadium ist die Person entschlossen, Veränderungen vorzunehmen. Es werden konkrete Pläne gemacht, um das Verhalten in naher Zukunft zu ändern.

Handlung (Action): Hier setzt die Person ihre Pläne in die Tat um und beginnt aktiv, ihr Verhalten zu ändern. Dies erfordert Engagement, Selbstkontrolle und Anstrengung.

Aufrechterhaltung (Maintenance): Nach erfolgreicher Umsetzung des Verhaltenswechsels tritt die Person in die Erhaltungsphase ein, in der sie darum bemüht ist, das geänderte Verhalten aufrechtzuerhalten und Rückfälle zu verhindern.

Später wurde dem Modell noch ein sechstes Stadium hinzugefügt:

Beendigung (Termination): Dies ist das Ziel der Veränderung, in dem die Person das geänderte Verhalten vollständig internalisiert hat und keine Versuchung mehr verspürt, zum alten Verhalten zurückzukehren.

Das Modell betont auch die Wichtigkeit von Rückfällen (Wiederaufnahme des alten Verhaltens nach einer Phase der Veränderung) und wie sie Teil des Prozesses sein können, ohne den Fortschritt rückgängig zu machen. Es ermutigt zur Selbstreflexion und zur Nutzung von Bewältigungsstrategien, um mit Rückfällen umzugehen und den Veränderungsprozess fortzusetzen.